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Neuausrichtung

Neuausrichtung der Hochschulgastronomie

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Kriterien

Mehr Gemüse und Obst, weniger Fleisch; regional, saisonal, nachhaltig – so wünschen sich viele Studierende ihr Mensaessen. Wir haben bereits in den vergangenen Jahren einiges getan, um die Mensen nachhaltiger aufzustellen. Bisher wurden Veränderungen schrittweise umgesetzt, immer orientiert an den Bedürfnissen der Studierenden und unserem sozialen Auftrag, preisgünstiges Essen für alle Studierenden anzubieten. Die Pandemie und aktuelle Klimakatastrophen haben uns über Werte und Prioritäten neu nachdenken lassen. Wir sind mittlerweile davon überzeugt, dass größere Schritte notwendig sind, um einen nachhaltigen Beitrag zu leisten. Dafür haben wir vier Punkte definiert, wie wir unsere Mensen und das dortige Angebot innerhalb des Jahres 2022 neu ausrichten wollen.

  1. Ein neues Speisenangebot
    Vegetarisches und veganes Essen soll zur Regel werden, Fleisch hingegen zur Ausnahme. Das Fleisch, das wir einkaufen, soll aus ökologischer oder artgerechter Tierhaltung stammen. Beim Einkauf des Fischs werden wir uns weiter nach dem Fischratgeber des WWF richten. Auch ansonsten werden wir die bereits bestehenden Menülinien wie das Klimaessen und Standards wie TransFair-Kaffee in Bioqualität beibehalten. Beim Einkauf der weiteren Komponenten wie z. B. Gemüse, Salat und Stärkebeilagen sind uns Regionalität und Saisonalität sehr wichtig, diese Kriterien müssen aber in Relation zu den Anforderungen an eine gesunde und abwechslungsreiche Ernährung gesetzt werden.
  2. Angemessene Preise
    Nachhaltiges Essen muss nicht teuer sein. Regionalität und Saisonalität können positiv auf die die Höhe des Wareneinsatzes wirken. Dort, wo sich Kosten erhöhen, werden wir diese aber an unsere Kund*innen weitergeben müssen. So bedeutet die Neuausrichtung der Speisepläne z.B., dass Fleischgerichte teurer werden. Dabei haben wir die soziale Funktion der Mensa im Blick: Es wird weiterhin mindestens ein günstiges Essen in der Mensa geben, dieses wird dann in der Regel aber vegetarisch oder vegan sein.
  3. Zu gut für die Tonne
    Essen, das im Müll landet – auch wenn der Müll kompostiert wird – ist nicht nachhaltig. Wir setzen konsequent auf Komponenten, die wir während des Betriebs laufend in kleinen Mengen nachproduzieren. So stellen wir sicher, dass es am Ende des Tages kaum Reste gibt. Dort wo dies möglich ist, bieten wir verschiedene Portionsgrößen an. Wenn die verschärften Corona-Hygienebedingungen wieder zurückgefahren sind, können auch ein Verkauf über Büffets oder eine Abrechnung über Waage dazu beitragen, dass passende Portionsgrößen gewählt werden.
  4. Gebäude und Technik effizient nutzen
    Der Betrieb gastronomischer Einrichtungen bedeutet Energieverbrauch für Gebäude und Technik. Wir achten daher auch bei der Geräteausstattung und der Gestaltung unserer Öffnungszeiten auf Nachhaltigkeit. Dabei haben wir unseren Versorgungsauftrag fest im Blick. Wir haben in der Pandemie gelernt, wie wir uns der Nachfrage anpassen. Dabei gibt es nicht nur die Option auf oder zu. Wir haben in den letzten Monaten zahlreiche Zwischenlösungen entwickelt, von der Belieferung einzelner Einrichtungen aus einer Zentralküche über To-go-Angebote bis zum Verkauf aus dem Foodtruck. Dieses breite Spektrum werden wir zukünftig gezielt nutzen, um unsere Gäste nachhaltig und effizient zu versorgen.

Wir haben im Frühjahr 2021 mit den Vorbereitungen zur Neuausrichtung der Hochschulgastronomie begonnen und das Konzept Ende August in unseren Gremien vorgestellt. Mit ihrer Zustimmung gehen jetzt die verschiedenen Arbeitsgruppen aus den Bereichen Einkauf, Ökotrophologie, Qualitätsmanagement und natürlich die Köch*innen an die konkrete Umsetzung. Dabei knüpfen wir an bereits erprobte und erfolgreiche Projekte der vergangenen Jahre an. Wir haben mit den Menülinien mensaVital und Klimaessen schon eine erhebliche Anzahl von Gerichten entwickelt, die mit einem hohen vegetarischen Anteil eine ausgewogene Ernährung ermöglichen. Die Rezepte des Klimaessens berücksichtigen darüber hinaus bereits den Nachhaltigkeitsaspekt, bei den anderen kann dieser – auch über die Einkaufspolitik – weiter forciert werden. Es müssen aber nicht nur Rezepturen neu entwickelt werden, sondern auch viele Prozesse neu strukturiert und organisiert sowie Gespräche mit Lieferanten und Dienstleistern geführt werden. Das geht nicht von heute auf morgen. Daher sollen diese vier von uns formulierten Punkte in 2022 mit der Rückkehr der Mensen in den Normalbetrieb sukzessive umgesetzt werden.