Zum Inhalt Zum Seitenmenü Zur Fußzeile
Tipps gegen den Corona-Koller

Corona-Koller?

So kannst du deiner ganz persönlichen „Coronakrise“ vorbeugen

Halte eine regelmäßige Tagesstruktur ein oder schaffe sie dir
Viele Termine oder soziale Kontakte, die dir zuvor die Woche und den Tag strukturiert haben, fallen weg. Sei dein eigener Chef! Setz dir feste Zeiten für Arbeit und Freizeit, fürs Online- und Offlinesein, Alleinsein und Im-Kontakt-Sein. Und nicht zu vergessen: Sei tagsüber wach und schlaf in der Nacht ;-)

Das Ziel dabei:
Deinen eigenen Rhythmus finden, leistungsfähig bleiben.


Achte darauf, was du deinem Kopf zumutest
Das Online-Studium fordert dir viel Zeit am Rechner ab, und auch viele deiner sozialen Kontakte finden möglicherweise online statt. Gib Acht, dass du dich nicht in der virtuellen Welt verlierst und verzichte auf den Konsum und die Verbreitung von Fake News oder Horrormeldungen, die dich in Panik versetzen. Gönn deinem Kopf unbedingt analoge Pausen für frische Luft, essen, trinken, Bewegung, soziale Kontakte. Er dreht sonst durch!

Das Ziel dabei:
Konzentration bewahren, den Kontakt zur Wirklichkeit nicht verlieren.


Beweg dich regelmäßig
am besten an der frischen Luft. Im Stress werden Botenstoffe freigesetzt, die den Körper in Alarmbereitschaft versetzen. Er will entweder kämpfen oder fliehen, und wenn er das nicht kann steigen entweder die Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit an oder die Anspannung steigert sich bis hin zu Aggressivität. Dem kannst du vorbeugen, indem du aktiv wirst: Powere dich aus, geh spazieren, mach Entspannungsübungen. Mach das jeden Tag, auch wenn du keine Lust dazu hast oder es am Anfang ungewohnt ist.

Das Ziel dabei:
Die Stresshormone abbauen.


Akzeptiere unangenehme Gefühle
Es ist vollkommen normal und kein Zeichen für eine psychische Erkrankung, wenn du dich manchmal ängstlich, hilflos, traurig, verzweifelt und dünnhäutig fühlst. Oder wenn du durcheinander bist. Oder ungeduldig. Die Gefühle sind nicht das Problem. Schwierig wird es erst, wenn du Traurigkeit unterdrückst, wenn du deine Wut unkontrolliert rauslässt oder wenn du unangenehmen Gefühle mit Suchtverhalten ausweichst. Finde heraus, was dir hilft, deine Gefühle zu sortieren und zu bewältigen. Das kann dein Tagebuch sein, eine schöne Beschäftigung oder ein Mensch, der dir zuhört und sich Zeit für dich nimmt.

Das Ziel dabei:
Kreative und sozialverträgliche Wege finden, um mit Traurigkeit, Langeweile, Angst und Wut umzugehen und deine Gefühle in Balance zu bringen.


Pflege soziale Kontakte und engagiere dich in sinnvollen Projekten
Vielleicht fühlt es sich gerade so an, als seist du der einsamste Mensch auf der Welt oder als hätte sich die ganze Welt gegen dich verschworen. Aber damit bist du nicht allein, so geht es manchmal uns allen. Bleib im freundlichen Kontakt mit anderen Menschen: Bedank dich beim Postboten. Geh Gassi mit dem Hund der kranken Nachbarin. Telefoniere mit deiner Oma und frag, wie es ihr geht. Verschicke Postkarten. Oder such dir ein Projekt, bei dem du dich gemeinsam mit anderen freundlichen Menschen sinnvoll engagieren kannst.

Das Ziel dabei:
Dass Menschen wertschätzend und respektvoll für einander da sind und rücksichtsvoll miteinander umgehen ist der wirksamste Schutz vor einer psychischen Krise.

Das solltest du tun, wenn es kritisch wird

Hol dir rechtzeitig Hilfe!
Wenn sich deine Gedanken im Kreis drehen, wenn du nicht mehr schlafen kannst oder nicht mehr aus dem Bett kommst, wenn du nur noch am Rechner oder Smartphone hängst, wenn dir alles und jeder scheißegal ist, wenn du dich selbst verletzt, wenn jede Fliege an der Wand dich zur Weißglut treibt und du bei Kleinigkeiten losheulen oder aus der Haut fahren könntest, wenn du deine Mitmenschen wegen Nichtigkeiten anpampst: Spätestens dann wird es Zeit, dir Unterstützung zu holen. Wenn du in deiner Familie oder in deinem Freundeskreis jemanden kennst, der dir helfen kann: Wunderbar, ruf an und frag, wann er oder sie Zeit für dich hat. Wenn nicht: Vereinbare einen Termin in einer Beratungsstelle oder bei eine*r Psychotherapeut*in.

Das Ziel dabei:
Verhindern, dass das Loch, in dem du steckst, so tief wird, dass es schwierig wird, dir wieder herauszuhelfen.

Hol dir unbedingt, dringlich und sofort Hilfe

  • wenn du so verzweifelt bist, dass dir alles komplett sinnlos erscheint oder wenn du über konkrete Schritte nachdenkst, wie du deinem Leben ein Ende setzen kannst oder
  • wenn du das Gefühl hast, dass dir die Realität entgleitet, dass du neben dir stehst und du nicht mehr unter Kontrolle hast, was du im nächsten Moment tun wirst oder
  • wenn du verbal aggressiv wirst: z. B. wenn du andere Menschen anschreist, beleidigst, einschüchterst oder bedrohst oder
  • wenn du andere Menschen sexuell belästigst
  • wenn du den heftigen Impuls verspürst, alles kurz und klein zu schlagen oder körperliche Gewalt gegen andere Menschen anzuwenden

dann musst du dir sofort Hilfe suchen.

Das Ziel dabei:
Verhindern, dass du selbst oder ein anderer Mensch zu Schaden kommt.

Im Fall von akuter Selbst- oder Fremdgefährdung

  • wenn du körperlich aggressiv wirst: z. B. wenn du mit Gegenständen um dich wirfst, wenn
  • du verhinderst, dass andere Menschen den Raum verlassen, wenn du sie schlägst, würgst, mit einem Messer bedrohst
  • wenn du andere Menschen sexuell nötigst oder ihnen sexualisierte Gewalt antust
  • wenn du Aktivitäten ankündigst oder unternimmst, um deinem Leben ein Ende zu setzen
  • wenn du dein Verhalten nicht mehr kontrollieren kannst oder deine innere Anspannung so groß ist, dass du von Überzeugungen gelenkt wirst, die andere Menschen mehrheitlich nicht teilen und / oder als bedrohlich empfinden

dann dürfen und müssen die Menschen in deiner unmittelbaren Nähe (WG-Mitbewohner*innen, Freund*innen, Partner*in, Familie, Nachbar*innen, Wohnheimverwaltung) die Polizei (110) oder die Feuerwehr (112) zur Hilfe rufen, unabhängig von deiner Zustimmung.

Das Ziel dabei:
Dich und andere Menschen vor den Konsequenzen deines Verhaltens zu schützen.

Lass es nicht so weit kommen!

Hier gibt es Beratung und Hilfe, wenn es kritisch wird

Im Fall von akuter Selbst- oder Fremdgefährdung

Polizei110
Feuerwehr 112


oder die Notaufnahmen der Psychiatrischen Kliniken.

Wenn du unbedingt, dringlich und sofort eine Ansprechperson brauchst, um dich zu beruhigen:

Telefonseelsorge0800 111 0 111
0800 111 0 222
116 123
undwww.chatseelsorge.de


sind Tag und Nacht erreichbar und anonym
Ruf an, wenn du in Not bist! Du hast nichts zu verlieren, aber viel zu gewinnen.

Wenn es alleine nicht mehr weitergeht oder
wenn du dir große Sorgen um eine andere Person oder um deine eigene Sicherheit machst, sind diese Stellen für dich da:

  • die Psychologischen Beratungsstellen
  • der Sozialpsychiatrische Dienst bzw. Notfallstellen deiner Stadt
  • falls du in einem unserer Wohnheime wohnst: die Wohnheimverwaltung